Aufgefangen fühlen

Da war dieser Sturz, ich bin gefallen oder vom Gefühl her… fallen gelassen worden. Das Fallen war ein Schock, haltlos.. ohne Sicht dem Boden entgegen… alles schwarz, wie lange würde ich fallen?

Ich konnte mich nicht mehr festhalten.. Ich hatte keine Übersicht mehr… habe es nicht kommen sehen… die Kontrolle verloren. 

Meine Gedanken dazu wirbeln im Kopf herum.  Ich bin schutzlos dem ausgeliefert, der Aufprall wird weh tun, es wird schmerzhaft sein.

Ich könnte schreien und weinen vor angst, vor dem was da kommt… niemand da der mich auffängt, umarmt damit ich mich gehalten und geborgen fühlen kann…. Ich sollte doch stark sein, wieder aufstehen, kämpfen, weitergehen…. Was denken denn die Anderen von mir wenn ich da flenne, weine, zittere und um Hilfe bitte…  Nehmen sie mich dann noch ernst oder für geistig gesund war? 

Und da merke ich, es geht nicht anders, ich mag nicht mehr kämpfen und stark sein, die Kraft ist verbraucht… ich kann nicht mehr so tun also ob… und so lehne ich mich zurück und bemerke wie ich gehalten und gestützt werde… Der Boden ist da, ich atme und bemerke wie die Spannung im Körper nachlässt. Ich weine und trauere über das was nicht war, nicht mehr ist und nicht sein wird… alle meine Vorstellungen wie es hätte sein können.. weg… Das Ende einer grossen Selbst-Täuschung… Dann weine ich weil ich merke, dass mich die Menschen immer noch mögen, mich in den Arm nehmen, mir zuhören und es stark finden wie ich meine Gefühle zeigen kann. Und weine, weil ich mir selbst vergebe, für all die Momente in denen ich mich eigentlich schon auf den Boden hinlegen wollte um mich zu erholen und zu weinen… und es nicht getan habe. Für das Aushalten und nicht aussprechen wie es wirklich in mir aussah… ich bemerkte es garnicht, da ich mich selber nicht sehen und fühlen wollte. 

So liege ich jetzt da am Boden und bemerke die Kraft von unten aus der Erde, die Weite des Himmels und die Wärme der Sonne auf meinem Gesicht. Der Wind welcher sanft mit meinen Haaren spielt und die Geräusche der Natur, Menschen und Tiere um mich herum… Der Körper welcher schmerzt und jetzt zu mir sprechen kann, mir sagt was er von mir braucht, dass es Zeit ist für ihn zu schauen… für mich zu schauen. Mir Gutes tun…  So komme ich mir endlich nahe… ja, alles ist da, ganz nah… Ich bin gehalten und aufgehoben in jedem Moment wenn ich hinhöre, in mich hinein…. Jetzt ist die Zeit dafür! So halt ich mich nun selber und fühle mich aufgefangen in mir. 

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