
Warum ist es manchmal so schwer, man selbst zu sein?
Warum ist es so herausfordernd, allein zu Hause zu sein? Nach so vielen Jahren in Beziehungen mit anderen Menschen … immer darauf bedacht: Was brauchen sie? Wie komme ich in diesem Chaos zurecht? Wie sollte ich mich verhalten, damit meine Partnerin, meine Eltern, Lehrerinnen, Arbeitgeberinnen mit mir zufrieden sind? Welche Bedürfnisse haben meine Mitmenschen, und wie kann ich sie erfüllen, um einen Platz zu haben und geliebt zu werden?
Und dann … wie findet man den Mut, endlich Schritte für sich selbst zu gehen? Sich seinen Ängsten, Gefühlen und tiefsten Bedürfnissen zu stellen? Überhaupt erst wahrzunehmen, was man selbst möchte? Sich zu fragen: Wer bin ich eigentlich?
Meine Antwort darauf? (Nur weiterlesen, wenn es dich interessiert 😉 )
Ich denke, das ist für jeden unterschiedlich. Es gibt kein Allheilmittel, keine universelle Methode oder Therapieform, die für alle Menschen gleichermaßen funktioniert. Aber was ich bei mir selbst und meinen Klientinnen beobachtet habe:
Tief in jedem Menschen existiert ein Wissen, ein Sehnen – eine innere Stimme, dein Seelenfunke verbunden mit etwas Grösserem und Allwissendem (Oder was es auch immer für Dich ist!), welches immer wieder mit uns kommuniziert.
Verschüttete Bedürfnisse, ungehörte Wünsche, ungelebte Emotionen, unterdrückte Gefühle – all das meldet sich irgendwann, weil es uns vollständig machen will. Weil es gelebt und gehört werden möchte.
Allein zu sein – in der Stille, ohne Ablenkung von außen – lässt diese innere Stimme lauter werden. Oder dein Körper sendet Signale … und der Körper lügt nicht!
Wenn du vorsichtig in dich hineinspürst, kann das Angst machen und anstrengend sein. Da sind viele Gefühle, schwere Erinnerungen, die Angst vor Kontrollverlust. Doch zum Glück gibt es auch so viel ungenutztes Potenzial, so viel Lebendigkeit, Freude und unentdeckte Facetten deines Selbst: Selbstfürsorge, Wertschätzung, Kreativität und Selbstliebe.
Affirmationen immer wieder zu wiederholen oder „NUR“ positiv zu denken, um dein inneres Kind zu beruhigen, hilft nur bedingt, wenn du dich nicht den Gefühlen und Bedürfnissen dahinter stellst. Affirmationen sind eine wunderbare Ergänzung – aber kein Ersatz für echte Innenschau, Integration, Wandlung und Heilung.
Zum Glück muss man diesen Weg nicht allein gehen.
Der gefühlte Abgrund, das Unbekannte – tief und schwarz –, die Gedanken, nicht gut genug zu sein, zu viel oder zu wenig, versagt zu haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren … all das kann sich überwältigend anfühlen. In solchen Momenten ist es eine Stärke, sich Hilfe zu holen – ein mutiges Ja zu dir selbst!
Falls du denkst: Das kann ich mir nicht leisten – diese Situation kenne ich nur zu gut. Doch oft gibt es Lösungen, wenn man darüber spricht und seine Gedanken und Sorgen teilt.
Das Gute an diesen Herausforderungen?
Oft sind es alte, einschränkende Glaubenssätze und Erfahrungen. Doch jetzt hast du die Möglichkeit, Neues zu entdecken. Es beginnt mit kleinen Schritten – in deinem Tempo.
Ja, dieser Prozess braucht Zeit – aber es lohnt sich ihn zu begehen!
Warum? Weil deine Ängste, Trigger und vergangenen Traumata dich nicht mehr überwältigen und die Kontrolle übernehmen sollen. Weil du lernen kannst, liebevoller mit dir selbst umzugehen, dich anzuerkennen – genauso, wie du bist. Weil du deine eigenen Bedürfnisse erkennst, dir Ressourcen aneignest und den wahren Auslöser hinter deiner Angst verstehst. So kannst du selbstbestimmter und mit mehr Vertrauen in dich durchs Leben gehen.
Ja, das äußere Umfeld kann herausfordernd sein. Ja, manchmal sind Kompromisse notwendig, Streitgespräche erschöpfend, Rückfälle in alte Muster frustrierend. So ist das Leben.
Und doch wird es leichter – weil du den Kreislauf erkennst und lernst, ihn zu durchbrechen. Die „Autobahnschleife“, auf der du dich immer wieder im Kreis drehst, wird durchlässig. Eine Ausfahrt wird sichtbar.
Ein bewusstes Stopp! Und sich fragen:
Was passiert da gerade mit mir?,
Welche Glaubenssätze höre ich?
Was brauche ich jetzt?
– all das kann dich darin bestärken, dein Leben achtsamer, selbstbestimmter und mit mehr Selbstliebe zu gestalten.
Es ist dein Leben – was machst du damit?
Hörst du deine innere Stimme?
In dir schlummert ein ungeahntes Potenzial, dein eigener Seelenfunke, der sich entfalten möchte.
Du bist wundervoll!